Sicherheitsbeauftragte in der Altenpflege: Schlüsselrolle für Sicherheit und Gesundheit
- Auf- und Umbruch
- 12. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Die Altenpflege ist ein sensibler Bereich, in dem Sicherheit und Gesundheitsschutz oberste Priorität haben. Sicherheitsbeauftragte spielen dabei eine zentrale Rolle: Sie sorgen dafür, dass Risiken für Bewohner und Mitarbeitende erkannt, minimiert und gesetzliche Vorgaben eingehalten werden – und leisten damit einen unverzichtbaren Beitrag für einen reibungslosen und sicheren Alltag in Pflegeeinrichtungen.
Was ist ein Sicherheitsbeauftragter in der Altenpflege?
Sicherheitsbeauftragte sind speziell geschulte Mitarbeitende, die den Unternehmer oder die Einrichtungsleitung ehrenamtlich beim Arbeitsschutz unterstützen. Sie sind Bindeglied zwischen Pflegekräften, Vorgesetzten und Fachkräften für Arbeitssicherheit und helfen, Unfälle, Berufskrankheiten und Gesundheitsgefahren zu vermeiden. Die Bestellung eines Sicherheitsbeauftragten ist ab einer bestimmten Betriebsgröße gesetzlich vorgeschrieben: Bereits ab 21 Beschäftigten muss mindestens eine Person diese Funktion übernehmen, ab 50 Beschäftigten mindestens zwei.
Aufgaben und Pflichten
Die Aufgaben von Sicherheitsbeauftragten in der Altenpflege sind vielfältig und praxisnah. Zu ihren wichtigsten Tätigkeiten zählen:
Erkennen und Melden von Gefahrenquellen: Sie beobachten den Arbeitsalltag, identifizieren potenzielle Gefahren (z. B. Stolperfallen, unsichere Arbeitsweisen, fehlerhafte Geräte) und melden diese an die zuständigen Stellen.
Teilnahme an Begehungen und Audits: Sie nehmen an Kontrollgängen und Prüfungen teil, dokumentieren Mängel und machen Verbesserungsvorschläge.
Sensibilisierung der Mitarbeitenden: Sie fördern das Sicherheitsbewusstsein im Team, geben Tipps für sicheres Arbeiten und sprechen Kollegen auf unsicheres Verhalten an – stets ohne Weisungsbefugnis, sondern als Vorbild und Motivator.
Überprüfung von Schutzeinrichtungen: Sie kontrollieren regelmäßig, ob Schutzvorrichtungen (z. B. Brandschutztüren, Feuerlöscher, Fluchtwege) vorhanden und funktionsfähig sind.
Unterstützung bei Hygiene und Infektionsschutz: Gerade in der Altenpflege ist Hygiene zentral. Sicherheitsbeauftragte achten darauf, dass Desinfektionsmittel, Schutzkleidung und andere Hygienemaßnahmen eingehalten werden.
Mitwirkung bei der Gefährdungsbeurteilung: Sie unterstützen bei der Bewertung von Arbeitsplätzen und Arbeitsprozessen hinsichtlich möglicher Risiken.
Informationsweitergabe: Sie informieren neue Mitarbeitende über Arbeitsschutzmaßnahmen und sind Ansprechpartner für Fragen zum sicheren Arbeiten.
Voraussetzungen und Qualifikation
Wer Sicherheitsbeauftragter werden möchte, benötigt keine Führungserfahrung, sondern vor allem Engagement, Verantwortungsbewusstsein und Kommunikationsstärke. Die fachliche Qualifikation wird in speziellen Schulungen vermittelt, die meist wenige Tage dauern. Wichtig ist, dass Sicherheitsbeauftragte nah am Arbeitsalltag der Kollegen sind und deren Vertrauen genießen – Führungskräfte sollten nur im Ausnahmefall diese Rolle übernehmen.
Herausforderungen im Pflegealltag
Die Arbeit als Sicherheitsbeauftragter bringt auch Herausforderungen mit sich:
Akzeptanz im Team: Oft werden Verbesserungsvorschläge von Kollegen nicht ernst genommen oder als Kritik empfunden. Hier sind Fingerspitzengefühl und gute Gesprächsführung gefragt.
Motivation und Vorbildfunktion: Sicherheitsbeauftragte müssen immer wieder motivieren und aufklären, ohne als „Buhmann“ zu gelten.
Neutralität und Offenheit: Sie sollten Beobachtungen sachlich und ohne Bewertung ansprechen und gemeinsam mit den Kollegen Lösungen finden.
Fazit: Unverzichtbar für sichere Pflege
Sicherheitsbeauftragte in der Altenpflege sind unverzichtbar, um die Sicherheit von Bewohnern und Mitarbeitenden zu gewährleisten. Sie erkennen Risiken, fördern das Sicherheitsbewusstsein im Team und sorgen dafür, dass gesetzliche Vorgaben eingehalten werden. Ihr Engagement trägt maßgeblich zu einem sicheren und gesunden Arbeitsumfeld bei – und damit zu einer hohen Lebensqualität für alle Beteiligten.