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Betreuungskräfte sollten für Bewegung sorgen

Betreuungskräfte sind insbesondere aus Pflegeheimen nicht mehr wegzudenken. Längst sind sie ein wichtiger Bestandteil im Versorgungsteam und übernehmen wichtige Aufgaben in der Strukturierung des Alltags und der Beschäftigung von Bewohnerinnen und Bewohnern. Diese wichtige Ressource sollte auch entsprechend gut eingesetzt werden. Ein Gewinn für alle ist die Steigerung der Bewegung im Alltag.


Bewegung ist wichtig für alle Lebensbereiche

Die Beweglichkeit wird von vielen Menschen als ganz relevant eingeschätzt. Viele Krankheiten werden deswegen dramatisch erlebt, weil die Bewegungsfähigkeit eingeschränkt ist – sei es, weil die Luft fehlt (zum Beispiel bei COPD), weil Schmerzen bei der Bewegung auftreten (zum Beispiel bei Coxarthrose) oder auch, weil der eigene Körper nicht mehr koordiniert werden kann (zum Beispiel nach einem Schlaganfall).

Neben dem Krankheitserleben sind aber noch weitere Lebensbereiche betroffen. Erst funktioniert die Teilnahme an sozialen Veranstaltungen nicht mehr so recht – wer nicht mehr richtig gehen kann, wird sich nicht zum Walking mit den besten Freundinnen treffen. Anschließend nimmt auch die Bewegungsfähigkeit innerhalb der eigenen Wohnung ab: Die Zubereitung des Mittagessens wird immer schwerer, das Sauberhalten der Wohnung nahezu unmöglich und schlussendlich kann auch die Körperpflege nicht mehr alleine durchgeführt werden. Dieser Prozess verläuft schleichend. In einer wissenschaftlichen Arbeit wurde dieser Prozess beschrieben.


Prozess der Bettlägerigkeit verläuft schleichend

Abt-Zegelin hat in ihrer Arbeit herausragende Erkenntnisse getroffen. Die erste Erkenntnis ist, dass der Weg zur Bettlägerigkeit meistens schleichend erfolgt. Zu Beginn gibt es eine Phase der Instabilität – Personen sind unsicher und beschränken ihre Bewegung auf die Wohnung. Die nächste Phase ist ein Ereignis. Dies kann ein Sturz, die Anwendung freiheitsentziehender Maßnahmen oder auch ein Krankenhausaufenthalt sein. Anschließend steigt die Bewegungseinschränkung weiter – Immobilität im Raum wird diese Phase genannt. Hier verbleibt die Person lange an einem Ort und ein Transfer ist nur sehr mühsam und in der Regel mit Unterstützung möglich. Wenn die Person dann immer stärker auf Unterstützung angewiesen und ihren Sitzplatz nicht mehr selbständig wechseln kann, spricht man von einer Ortsfixierung. Der letzte Schritt im Prozess ist dann die Immobilität – also die vollständige Abhängigkeit und der ausschließliche Aufenthalt im Bett.




Verlangsamung des Prozesses nur über Bewegungsübungen

Schleichend beginnt eine Abwärtsspirale, die von der Bewegung hin zur Psyche geht. Diesen Prozess wollen wir aufhalten oder zumindest verlangsamen. Dies geht mit einer ganz leichten Methode: Bewegung fördern.

Hier sollten alle Mitglieder des Versorgungsteams mitwirken. Dazu zählt es auch, dass Betreuungskräfte die Bewegung bei allen Bewohnerinnen und Bewohnern eng in die Aktivierungen mit einbezogen werden. Natürlich immer nach den individuellen Möglichkeiten und immer so, dass die Sicherheit zu allen Zeiten gewährleistet ist. Die Bewegung fängt bei Spaziergängen an, geht über aktive Bewegungsübungen und Bewegungsspiele bis hin zu der Aktivierung im Alltag – sei es das Laufen an den Tisch zum „Mensch ärger´ dich nicht“ spielen oder auch das Handtücher falten.

So können Betreuungskräfte einen riesigen Beitrag zur Gesunderhaltung und -förderung aller Bewohnerinnen und Bewohner leisten – diese werden es Ihnen danken!

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