Mehr wert als ein "Danke"
Die Petition „Mehr wert als ein Danke“ endete vor einer Woche. Die kirchliche Stiftung Franziskus Heiligenbronn initiierte sie, um die Diskussion über bessere Arbeitsbedingungen und Bezahlung der Pflegeberufe in den Bundestag zu bringen. Dafür mussten 50.000 Unterschriften gesammelt werden.
Geschafft! Und was passiert jetzt?
Bereits vor dem Ablauf am Freitag der vergangenen Woche wurde die Petition von 50.000 Personen unterstützt. Mit Ablauf der Petition wurde sie bereits von über 53.000 Menschen in Deutschland unterzeichnet. Dadurch muss sich der Petitionsausschuss des Bundestags mit den Inhalten befassen.
Der Petitionsausschuss des Bundestags wird die Petition prüfen und an das zuständige Organ weiterleiten. In diesem Fall wird die Petition im Bundestag besprochen werden. Das zuständige Ministerium muss eine Stellungnahme zu den Forderungen vornehmen. Anschließend wird die Petition auf die Tagesordnung des Plenums – also der Vollversammlung des Bundestages - gesetzt und diskutiert.
Da diese Petition mehr als 50.000 Menschen unterstützen, werden die Initiatoren dazu eingeladen und können ihre Anliegen vor dem Bundestag vorstellen. Anschließend braucht es eine Mehrheit im Plenum, um die Forderungen im Bundestag weiterzuverfolgen.
Welche Forderungen werden gestellt?
Die Petition umfasst drei Forderungen. Bessere Arbeitsbedingungen, gerechter Lohn und mehr Wertschätzung für Pflegeberufe. Zu den besseren Arbeitsbedingungen gehören mehr Personal und realistische Fachkraft-Quoten genauso wie bessere Personalschlüssel. Dadurch soll gewährleistet werden, dass mehr Zeit für und mit Menschen bleibt.
Der gerechte Lohn soll durch Tarifbindungen in der gesamten Sozialwirtschaft, eine deutliche Anhebung des Mindestlohns und die grundsätzliche Erhöhung der Tarife in der Sozialwirtschaft erreicht werden.
Mehr Wertschätzung soll erreicht werden, indem der Wert der Pflegearbeit in Politik und Gesellschaft nachhaltiger verankert wird. Über Berufe der Sozialwirtschaft soll öffentlich mehr gesprochen werden. Gesellschaftlicher Zusammenhalt hänge grundlegend von einer glaubwürdigen und starken Sozialwirtschaft ab, heißt es in den Forderungen. Ohne Solidarität, ohne Sozialwirtschaft sei die Demokratie gefährdet.
Auch nach der Corona-Pandemie soll die gesellschaftliche Anerkennung für die Pflegeberufe bleiben.
Wer steckt hinter der Petition?
Die 1991 gegründete Stiftung Sankt Franziskus, deren rund 2.300 Mitarbeitenden über 6.000 Menschen betreuen, hat die Petition ins Leben gerufen und wird mittlerweile von mehr als 100 Sozialunternehmen, Einrichtungen, Diensten und Verbänden aus der Sozialwirtschaft unterstützt. Dazu gehören Caritasverbände, die AWO oder der Arbeiter-Samariter-Bund und die Diakonien.