top of page

Ausbildung und Personalgewinnung in der Altenpflege: Herausforderungen und Chancen

Die Altenpflege in Deutschland steht vor einem strukturellen Umbruch: Immer mehr Menschen sind im Alter auf Unterstützung angewiesen, gleichzeitig fehlen in vielen Regionen die qualifizierten Fachkräfte, die diese Versorgung sicherstellen könnten. Damit rücken die Themen Ausbildung und Personalgewinnung stärker in den Fokus – nicht nur für Pflegeeinrichtungen, sondern auch für Gesellschaft und Politik.


Warum ist die Personalgewinnung in der Altenpflege so herausfordernd?

Die Arbeit in der Altenpflege ist anspruchsvoll. Pflegekräfte übernehmen körperlich und emotional fordernde Aufgaben, häufig im Schichtdienst. Gleichzeitig hinkte die Bezahlung über Jahre hinweg der Verantwortung hinterher. Das Resultat: Viele junge Menschen entscheiden sich gegen eine Ausbildung in der Pflege – oder verlassen den Beruf nach kurzer Zeit wieder.


Die generalistische Pflegeausbildung – ein Fortschritt mit Hürden

Seit 2020 ersetzt die generalistische Pflegeausbildung die früheren Ausbildungswege in der Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege. Ziel ist es, den Beruf vielseitiger und attraktiver zu gestalten sowie die beruflichen Perspektiven zu erweitern. Erste Entwicklungen zeigen Wirkung: In Bundesländern wie Brandenburg stieg die Zahl der Ausbildungsverträge spürbar. Gleichzeitig bleibt die Abbruchquote hoch. Viele Auszubildende fühlen sich überfordert oder unzureichend auf den praktischen Alltag vorbereitet – hier ist eine engere Verzahnung von Theorie und Praxis dringend notwendig.


Strategien zur Gewinnung neuer Pflegekräfte

Pflegeeinrichtungen und Träger setzen auf verschiedene Maßnahmen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken:

  1. Verbesserte Rahmenbedingungen: Tarifliche Bezahlung und faire Arbeitszeiten erhöhen die Attraktivität des Berufs und schaffen langfristige Perspektiven.

  2. Imagepflege: Mit gezielten Kampagnen wird das Bild des Pflegeberufs gestärkt – als gesellschaftlich relevante, sinnstiftende und zukunftssichere Tätigkeit.

  3. Internationale Fachkräfte: Durch Programme zur Anwerbung und Integration ausländischer Pflegekräfte – inklusive Sprachförderung und Anerkennungsverfahren – werden neue Potenziale erschlossen.

  4. Quereinstieg und Umschulung: Menschen, die sich beruflich neu orientieren möchten, finden durch geförderte Umschulungsangebote und vereinfachte Zugänge neue Chancen im Pflegebereich – auch im späteren Berufsleben.


Fazit: Altenpflege braucht Mut zur Veränderung

Die Altenpflege bietet vielfältige berufliche Perspektiven und ist ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Gesundheitssystems. Wer diesen Weg einschlägt, entscheidet sich für einen Beruf mit Sinn und Zukunft. Doch um mehr Menschen für die Ausbildung zu gewinnen und langfristig im Beruf zu halten, müssen die Rahmenbedingungen stimmen. Hier sind Politik, Bildungsträger und Einrichtungen gleichermaßen gefordert.


Tipp: Wer den Beruf näher kennenlernen möchte, kann sich bei Pflegeschulen, Pflegeeinrichtungen oder der Arbeitsagentur beraten lassen – ein Praktikum bietet zudem wertvolle Einblicke in den Alltag der Altenpflege.

bottom of page