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Pflege ist Teamarbeit

Aktualisiert: 20. Sept. 2023

Pflege ist Teamarbeit. Erfolge und eine gute Pflege der Pflegebedürftigen ist eine Teamleistung. Gerade dann, wenn mehrere Charaktere in einem pflegerischen Team aufeinandertreffen, kommt es zu Teamprozessen und auch zu Konflikten. Der konstruktive Umgang mit diesen ist daher entscheidend für gut funktionierende Teamarbeit.



Definition Team

Als Team bezeichnet man einen Zusammenschluss von Menschen, die auf Grund der Zugehörigkeit zu einem bestimmten Verein oder einem Unternehmen oder einer anderen übergeordneten Gruppierung zusammen ein Ziel verfolgen. Dabei steht besonders der gemeinschaftliche Gedanke im Vordergrund. Dabei sollte die zu erledigende Aufgabe oder das Ziel idealerweise von allen gemeinsam angegangen werden und jeder das gleiche Maß an Leistung beisteuern. In einem Team agieren daher alle auf Augenhöhe, und werden von dem Gedanken einer gleichberechtigten Arbeitsweise getragen.


Teamphasen

Bruce Tuckman, ein US-amerikanischer Psychologe und Wissenschaftler, beschäftigte sich in den 1960iger Jahren in wissenschaftlichem Zusammenhang mit der Bildung von Teams. Dabei entwickelte er das nach ihm benannte Phasenmodell nach Tuckman, das anschaulich den Prozess der Gruppenentwicklung innerhalb von Teams beschreibt, den er in 5 Phasen einteilt:


In der ersten Phase, dem Forming, steht das Kennenlernen der Mitarbeiter*innen im Vordergrund. Der Umgang miteinander ist zu Beginn häufig noch sehr reserviert, vorsichtig und höflich, da sich die Personen noch nicht kennen. Auch klare Ziele und genaue Arbeitsprozesse wurden dementsprechend noch nicht besprochen und gemeinschaftlich festgelegt.. Daher ist die fachliche Leistungsfähigkeit des Teams zu diesem Zeitpunkt noch gering. Die pflegerische Leitung sollte in dieser Phase die Kennlernprozesse unterstützen und dafür sorgen, dass sich jede Person wohl und willkommen fühlt. Da in Pflegeteams häufig eine hohe Fluktuation herrscht, wird es immer wieder zu Veränderungen in der Zusammensetzung kommen.

In der nächsten Phase, der sogenannten Storming-Phase (Kampfphase) kommen sich die Teammitglieder näher und zwar sowohl im positiven als auch im negativ Sinne. Die Personen merken so langsam, „mit wem sie können“ – und mit wem sie keine besonders gute bis keine Verbindung haben. Häufig bilden sich in dieser Phase Grüppchen, wodurch unterschwellige Konflikte und Spannungen entstehen. In vielen Fällen wird dabei deutlich, dass die Arbeitsaufgaben komplizierter sind als ursprünglich angenommen. Der erste Motivationseffekt ist verpufft und es entsteht ein großer Fokus auf vorhandene Probleme. Doch statt diese sachlich und konstruktiv zu lösen, werden die Konflikte häufig auf einer persönlichen Ebene ausgetragen. In dieser Phase ist die versierte Begleitung der Teambildung durch die zuständige Führungskraft besonders gefragt. Die pflegerische Leitung sollte in dieser Phase dafür sorgen, dass Konflikte einerseits nicht eskalieren, andererseits auch übergangen und ignoriert werden.

In der Norming-Phase (Organisationsphase) bilden sich Prozesse und Regeln heraus, nach denen das Team miteinander arbeiten möchte. Es wird offen über Unklarheiten und noch nicht ausgehandelte Vorgehensweisen diskutiert, was durchaus auch zu einer offenen Konfrontation führen kann. Das offene Miteinander ist in diesem Zusammenhang positiv zu bewerten. Es bilden sich die Rollen im Team und Arbeiten werden sinnvoll verteilt. Das Team arbeitet nun deutlich lösungsorientierter, auch wenn noch nicht alles reibungslos verläuft.

Die verantwortliche Führungskraft sollte in dieser Phase die Rolle eines Beraters oder Coaches einnehmen, der bei Bedarf dem jeweiligen Teammitgliedern unterstützend zur Seite steht.

Die vierte und letzte Phase ist die Performing-Phase (Arbeitsphase) zu gelangen. Jetzt ist das Team leistungsfähig, arbeitet effizient und eigenständig. Besonders bemerkenswert ist der Umgang miteinander, der von Wertschätzung und gegenseitigem Respekt geprägt ist. Die in der Norming-Phase entwickelten Rollen und festgelegten Spielregeln führen zu einem konstruktiven und lösungsorientierten Arbeitsstil. Die pflegerische Leitung muss zu diesem Zeitpunkt kaum noch eingreifen und kann sich jetzt etwas zurückziehen. Zielvorgaben, Moderation und Weiterentwicklung der einzelnen Teammitglieder stehen nun im Vordergrund.


Konflikte im Team

Im Idealfall sollten Konflikte in der Pflege und Schwierigkeiten innerhalb des Teams möglichst zeitnah angesprochen und aus der Welt geschafft werden. Auf diese Weise wird vermieden, dass sich negative Gefühle und Verärgerungen aufstauen und zu einem großen Maß an Frustration führen. Regelmäßige Mitarbeitergespräche dienen unter anderem dazu, möglicherweise verborgene Schwierigkeiten aufdecken und ihnen so schnellstmöglich und effektiv entgegenwirken zu können. Auch wenn ein Mitarbeitender bei der Arbeit einen Fehler macht, ist Teamgeist gefragt: Es ist in der Regel möglich, Kolleg*innen so unter die Arme zu greifen, dass die betroffene Person nicht das Gesicht verliert. Gegenseitige Hilfe, Anerkennung und Unterstützung vereinfachen den Arbeitsalltag für alle Beteiligten. Außerdem helfen so erfahrene Mitarbeitende den weniger erfahrenen dabei, ihre Kompetenzen zu erweitern.


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