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Bleibt die Inzidenz der alleiniger Leitindikator?

Bereits seit drei Wochen steigt die Sieben-Tage-Inzidenz. Die Aussagekraft des Inzidenzwertes ist umstritten, ebenso wie zwischen RKI-Chef und der Politik.


Mittwochmorgen meldete das Robert Koch-Institut (RKI) einen Wert von 15. Lange galten die Zahlen der Neuinfektionen in der Pandemie als ausschlaggebender Grenzwert für Beschränkungen und Lockerungen, wie etwa die „Bundesnotbremse“ ende Juli.

Politiker und Mediziner vor allem fordern seit einigen Wochen die Auslastung der Kliniken stärker zu berücksichtigen. RKI-Chef Wieler will allerdings an dem Inzidenzwert festhalten – damit geht Wieler auf Konfrontationskurs auch zu Gesundheitsminister Spahn.


Die Sieben-Tage-Inzidenz bleibe wichtig, um rechtzeitig Maßnahmen zur Kontrolle zu initiieren. Zur aktuellen Lage heißt es, dass die Inzidenzen seit rund drei Wochen wieder stiegen, der Anteil der Hospitalisierungen seit rund zwei Wochen, der R-Wert liege seit Anfang Juli kontinuierlich über 1. „Die vierte Welle hat begonnen.“


Hohe Impfquoten reichen nicht aus, um die vierte Welle klein zu halten. Zusätzliche Maßnahmen seien notwendig, damit die Patientenzahlen in Krankenhäusern nicht zu hoch würden. Spahn teilte via Twitter am 11. Juli mit, die Inzidenz verliere zunehmend an Aussagekraft und das zwingend weitere Kennzahlen gebraucht werden.


Auch Länderchefs wie die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) fordern ein neues Warnsystem für die Politik jenseits der reinen Inzidenzwerte als Hauptkriterium „Wir schauen natürlich auch mit Sorge auf die steigenden Infektionszahlen“, erklärte Dreyer. Dennoch sage „die Inzidenz heute viel weniger über die Gefahr einer Erkrankung und die mögliche Belastung des Gesundheitssystems aus als noch vor einem halben Jahr, weil immer mehr Menschen geimpft werden“.


Viele Länderchefs seien nicht mit Wielers Position einverstanden. Mehrere Politiker sprechen sich dagegen aus, die Inzidenz als wichtigsten Maßstab zu betrachten. Da die vulnerablen Gruppen geimpft seien und sich vor allem jüngere Menschen ansteckten, sei bei steigenden Inzidenz-Werten nicht mehr mit stark steigenden Zahlen von Covid-19-Patienten in Kliniken zu rechnen.


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