Die Infektionsprävention ist in der Pflege von zentraler Bedeutung, um sowohl Pflegebedürftige als auch Pflegekräfte vor Krankheiten zu schützen. Besonders in Pflegeheimen und Krankenhäusern, wo viele Menschen mit geschwächtem Immunsystem leben, sind die Risiken für Infektionen hoch. Mit gezielten Maßnahmen lassen sich jedoch viele Infektionen vermeiden. Gerade in der kälteren Jahreszeit, wenn Atemwegserkrankungen zunehmen, ist Vorsorge besonders wichtig.
1. Gründliche Händehygiene: Der effektivste Schutz
Eine der einfachsten und zugleich wirksamsten Maßnahmen zur Infektionsprävention ist die gründliche Händehygiene. Pflegekräfte sollten sich regelmäßig die Hände waschen und desinfizieren – vor und nach jedem PatientInnenkontakt, nach dem Umgang mit Körperflüssigkeiten sowie nach dem Berühren von Oberflächen wie Türgriffen oder Pflegegeräten.
Auch für Pflegebedürftige und BesucherInnen ist das Händewaschen entscheidend, um die Verbreitung von Keimen zu verhindern. Einfache Schritte wie das Verwenden von Seife und das gründliche Abtrocknen der Hände können einen großen Unterschied machen.
2. Schutzausrüstung richtig verwenden
Wer denkt, die Zeiten von Mund-Nasen-Masken sei nach Corona vorbei, täuscht sich. Die richtige Verwendung von Schutzausrüstung wie Einweghandschuhen, Schutzkitteln und Mund-Nasen-Masken ist in der Pflege unerlässlich. Diese Ausrüstung hilft, den Kontakt mit potenziell infektiösen Materialien zu minimieren und schützt sowohl die Pflegekräfte als auch die Pflegebedürftigen. Besonders bei der Versorgung von Menschen mit bekannten Infektionskrankheiten oder bei der Wundversorgung sollte die Schutzkleidung sorgfältig angewendet werden.
3. Impfschutz: Ein wichtiger Baustein
Ein wesentlicher Bestandteil der Infektionsprävention ist der Impfschutz. Gerade im Herbst, wenn die Grippesaison beginnt, empfiehlt sich die Grippeschutzimpfung sowohl für Pflegebedürftige als auch für Pflegekräfte. Lies hier die offiziellen Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts. Die Impfung kann dazu beitragen, das Risiko einer Erkrankung zu senken und schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden. Darüber hinaus sollten Pflegekräfte auch auf Impfungen gegen andere Krankheiten wie Hepatitis achten, da sie in engem Kontakt mit pflegebedürftigen Menschen stehen und eine wichtige Rolle beim Schutz vor Infektionen spielen.
Wusstest Du schon? Die Grippeschutzimpfung wird jedes Jahr neu angepasst, um gegen die aktuell zirkulierenden Virenstämme wirksam zu sein. Dabei wird in der Regel ein Vierfach-Impfstoff verwendet, der vor zwei Influenza-A- und zwei Influenza-B-Virustypen schützt. Dabei werden keine aktiven Viren gespritzt, sondern inaktivierte Virusbestandteile. Diese reichen aus, um dein Immunsystem zu trainieren, ohne dass du tatsächlich krank wirst. Studien zeigen, dass die Impfung das Risiko einer Erkrankung um bis zu 60 % senken kann. Besonders wichtig ist die Impfung für ältere Menschen, chronisch Kranke und Pflegepersonal, um sich selbst und andere zu schützen. |
4. Desinfektion von Oberflächen und Geräten
In Pflegeeinrichtungen sind viele Oberflächen täglich im Gebrauch, und Keime können sich schnell verbreiten. Regelmäßige Desinfektion von häufig berührten Flächen wie Türklinken, Lichtschaltern und Pflegegeräten ist daher unerlässlich. Medizinische Geräte und Hilfsmittel, die mehrfach verwendet werden, sollten nach jedem Gebrauch gründlich gereinigt und desinfiziert werden, um das Risiko einer Keimübertragung zu minimieren.
5. Maßnahmen bei Infektionsverdacht
Sollte es in einer Pflegeeinrichtung zu einem Infektionsverdacht kommen, sind schnelle und gezielte Maßnahmen erforderlich. BewohnerInnen oder PatientInnen mit Symptomen wie Fieber, Husten oder Durchfall sollten sofort isoliert werden, um eine Ausbreitung zu verhindern. Pflegekräfte, die Symptome zeigen, sollten umgehend ärztlichen Rat einholen und bis zur Klärung des Gesundheitszustands nicht zur Arbeit erscheinen.
6. Immunsystem stärken durch Ernährung und Bewegung
Die Stärkung des Immunsystems kann wesentlich zur Vorbeugung von Infektionen beitragen. Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Vitaminen und Nährstoffen, insbesondere Vitamin C und Zink, hilft dabei, das Immunsystem zu unterstützen. Pflegebedürftige sollten zudem dazu ermutigt werden, sich, wenn möglich, regelmäßig zu bewegen, sei es durch kurze Spaziergänge oder leichte Gymnastikübungen. Bewegung verbessert die allgemeine Gesundheit und fördert die Abwehrkräfte.
Fazit
Die Infektionsprävention in der Pflege ist ein unverzichtbarer Teil der täglichen Arbeit und trägt maßgeblich dazu bei, die Gesundheit von Pflegebedürftigen und Pflegekräften zu schützen. Durch konsequente Händehygiene, die richtige Verwendung von Schutzausrüstung, regelmäßige Impfungen und gezielte Desinfektionsmaßnahmen können Infektionen vermieden werden. In Kombination mit einem gestärkten Immunsystem durch gesunde Ernährung und Bewegung schaffen diese Maßnahmen ein sicheres Umfeld für alle Beteiligten.
Indem alle gemeinsam Verantwortung übernehmen, kann die Ausbreitung von Infektionskrankheiten effektiv eingedämmt werden – nicht nur im Herbst, sondern das ganze Jahr über.
Wir von Auf- und Umbruch im Gesundheitswesen GmbH wünschen euch alles Gute! Passt auf euch und euer Umfeld auf und bleibt gesund!