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Mentale Gesundheit für Pflegende – Selbstfürsorge und Resilienz im Pflegealltag

Aktualisiert: 12. Nov.

Der Pflegeberuf stellt enorme Anforderungen an Körper und Psyche. Studien zeigen, dass Pflegefachpersonen im Berufsvergleich die höchste psychische Erschöpfung aufweisen. Ein Hauptfaktor für diese Belastung ist der chronische Zeitmangel, der häufig zu Stress und Überforderung führt. Resilienz – die Fähigkeit, auch unter herausfordernden Bedingungen stabil zu bleiben – ist daher eine zentrale Kompetenz im Pflegeberuf. Dieser Artikel beleuchtet, wie Du durch Selbstfürsorge, Teamarbeit und eine gesunde Führungskultur Deine mentale Gesundheit schützen kannst.


Warum mentale Gesundheit für Pflegende essenziell ist

Pflegende erleben oft einen hohen Druck durch Zeitmangel, emotional belastende Patientensituationen und häufige Unterbesetzung. Solche Faktoren können schnell zu chronischem Stress und Erschöpfung führen. Um langfristig gesund zu bleiben und die eigene Belastbarkeit zu stärken, sind Selbstfürsorge und Resilienz unerlässlich.


Selbstfürsorge im Pflegealltag

Selbstfürsorge bedeutet, im Alltag bewusst für das eigene Wohlbefinden zu sorgen. Kleine Pausen, kurze Atemübungen oder ein Austausch mit KollegInnen können helfen, den Kopf frei zu bekommen und Energie zurückzugewinnen. Auch Freizeitaktivitäten und Erholungsphasen spielen eine wichtige Rolle. Nimm Dir bewusst Zeit für Dinge, die Dir Freude machen, um Deine mentale Balance zu bewahren.


Schlafhygiene und Schichtarbeit

Da Pflegekräfte häufig im Schichtdienst arbeiten, leidet oft der Schlaf-Wach-Rhythmus, was die Erschöpfung weiter verstärken kann. Eine gute Schlafhygiene hilft, die Schlafqualität trotz wechselnder Arbeitszeiten zu verbessern. Schlaf ist entscheidend, da er Körper und Geist regeneriert und somit die Grundlage für die tägliche Belastbarkeit schafft. Hier einige Tipps:

  1. Regelmäßige Schlafzeiten: Versuche, auch an freien Tagen zu festen Zeiten ins Bett zu gehen, um einen stabilen Rhythmus zu fördern oder Dich auf Deinen kommenden Schichtplan vorzubereiten. Vermeide es mittags zu schlafen, wenn Du abends früh einschlafen möchtest, oder nutze dies bewusst, um länger wach zu bleiben.

  2. Optimale Schlafumgebung: Dunkle und kühle Räume sowie Ohrstöpsel oder eine Schlafmaske verbessern den Schlaf.

  3. Koffein und schwere Mahlzeiten vermeiden: Vermeide vor dem Schlafen Koffein und schwere Speisen, um besser zur Ruhe zu kommen.

  4. Klare Trennung: Das Bett sollte dem Schlaf vorbehalten sein. Wenn Du auch tagsüber viel Zeit im Bett verbringst, um Filme zu schauen oder Bücher zu lesen, fällt es Dir vielleicht schwerer, abends einzuschlafen. Auch wenn Du abends noch lange wach liegst, lohnt es sich möglicherweise, nochmal aufzustehen und etwas anderes zu tun und danach erneut zum Schlafen ins Bett zu gehen, statt stundenlang wach zu liegen. So lernt Dein Körper eine Assoziation zwischen zu Bett gehen und Einschlafen.


Wusstest Du schon? Die vorwärts rotierende Schichtplanung ist das beste System der Dienstplanung. Dabei folgt nach einer Frühschicht eine Spätschicht und dann eine Nachtschicht. Biologisch betrachtet ist es nämlich leichter, länger wachzubleiben als früher einzuschlafen. Verantwortlich dafür sind bestimmte circadiane Rhythmen, beispielsweise Hormonschwankungen, die an den Tagesverlauf angepasst sind.

Lerne hier mehr zum Thema Schichtplanung!


Resilienz stärken: Der Wert von Teamarbeit und Führung

Die Zusammenarbeit im Team ist laut Studien der wichtigste Resilienzfaktor für Pflegende. Eine unterstützende und offene Teamatmosphäre trägt dazu bei, Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen und emotional entlastet zu werden. Im Vergleich zu anderen Berufsfeldern wird das unterstützende Verhalten von Vorgesetzten von Pflegenden jedoch seltener als Resilienzfaktor genannt. Dies zeigt, wie wichtig eine gesundheitsgerechte Führungskultur ist, die den Mitarbeitenden Anerkennung und Unterstützung bietet. Eine Kultur, in der Führungskräfte offen kommunizieren und auf die Bedürfnisse ihrer Teams eingehen, kann maßgeblich zur Entlastung beitragen.


Fazit

Die mentale Gesundheit von Pflegenden ist durch die hohen Anforderungen des Pflegealltags besonders belastet. Selbstfürsorge, Teamarbeit und eine gesunde Führungskultur sind entscheidend, um Resilienz zu stärken und die psychische Gesundheit zu fördern. Durch bewusste Selbstfürsorge, Unterstützung im Team und die Förderung einer gesundheitsgerechten Führungskultur kannst Du Deine mentale Belastbarkeit stärken und die täglichen Herausforderungen im Pflegealltag besser meistern.

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