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AutorenbildAuf- und Umbruch

Wann gibt es ein Medikament oder eine Impfung? (4/5)

Durch die weite Verbreitung der Alzheimer-Demenz liegt die Frage nach einer medikamentösen Behandlung nahe. Geforscht wird an einer Alzheimerimmunimpfung, welche bei einer bereits erfolgten Erkrankung die Symptome mildern und das Auftreten der Krankheit von Beginn an verhindern soll. Die aktuell verfügbaren Arzneistoffe können den Verlust der kognitiven Fähigkeiten nach deren Beginn nur eine Zeitlang aufhalten und die Verschlechterung weiter nach hinten verschieben soll, nicht jedoch das Ausbrechen der Krankheit verhindern.


Forscher arbeiten mit Hochdruck an einem Medikament gegen die Krankheit, Hoffnung macht im Jahr 2016 vor Allem eine Antikörpertherapie. Der Antikörper soll im Labor künstlich erzeugt werden und anschließen über die Venen in den menschlichen Körper gelangen. Die Antikörper werden also, in Gegensatz zu anderen geläufigen Impfstoffen, nicht vom Körper selbst produziert- es erfolgt eine passive Immunisierung. Als Folge sollen die für Demenz typischen Ablagerungen von Beta-Amyloid im Gehirn vermeiden werden.

In der Praxis stellten sich diese Tests allerdings als schwieriger heraus – während bereits 2007 erste Stoffe bei Tierversuchen auf Erfolg gestoßen sind, blieb dieser Erfolg bei menschlichen Probanden aus. Stattdessen entstanden gar Wasserablagerung im Gehirn, die mit Kopfschmerzen und Schwindel zu ungewollten Nebenwirkungen führten – sodass die Entwicklung eingestellt wurde.


Neuere Ansätze, die nach dem Scheitern der Immunisierung erfolgt wurden, setzen bei Amyloid-Molekülen an, die sich nicht fest im Gehirn ablagern, sondern beweglich und verkettet sind. Sie behindern den Austausch zwischen den Nervenzellen, und die Körper von ohne Demenz alternden Menschen können diese Ketten selbstständig bekämpfen. In Annäherung an diesen Abwehrmechanismus entwickeln Forscher nun in mehreren klinischen Studien weltweit Antikörper.


Ob durch diesen Ansatz jedoch in den kommenden Jahren ein therapeutischer Durchbruch gelingt, bleibt abzuwarten. Deswegen fokussieren wir uns auf den bestmöglichen Umgang mit Demenz-Erkrankungen im Pflegealltag. Dazu gehören Alltagsgestaltung, Kommunikation und weitere Maßnahmen, um den Umgang mit der nicht aufhaltenden Krankheit für Pflegekräfte und Erkrankte so angenehm wie möglich zu gestalten.

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