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Sexualität in der Pflege

Das Thema Sexualität spielt in unser aller Leben eine große Rolle. Sie beginnt mit der Geburt und endet mit dem Tod. Somit ist die Beachtung der individuellen Sexualität in der Pflege von Menschen von hoher Relevanz. Professionell Pflegende sollten diese berücksichtigen und die Balance zwischen Nähe und Distanz halten.


Intimsphäre der zu pflegende Menschen schützen

Pflegende überschreiten im Alltag häufig die persönlichen Grenzen, dies ist leider nicht immer zu vermeiden. Jedoch sollte die Intimsphäre so gut wie es eben geht gewahrt werden. Dies ist durch verschiedene Maßnahmen möglich. Falls ein Mensch Unterstützung bei der Körperpflege benötigt, sollte er vor fremden Blicken geschützt sein. Die Pflege sollte demnach in einem separaten Zimmer stattfinden. Sollte dies nicht möglich sein, zum Beispiel durch ein Mehrbettzimmer im Krankenhaus, sollten die Vorhänge genutzt werden. Außerdem ist darauf zu achten, ob die zu pflegende Person lieber von einer männlichen oder weiblichen Pflegenden versorgt werden möchte. Die Pflegenden sollten sich immer wieder bewusst machen, dass es eine sehr intime Situation ist. Störungen sind zu vermeiden, für die zu Pflegenden ist es mehr als unangenehm, wenn plötzlich die Visite im Zimmer steht.


Tabuthema Sexualität?

Das große Thema der Sexualität ist immer noch ein Tabuthema, obwohl es zu unser aller Leben gehört. Oft ist es von Scham behaftet und wird zu selten offen thematisiert. Es ist natürlich auch ein sehr persönliches Thema und nicht alle Menschen möchten offen darüber sprechen. Auch das ist zu respektieren. Die Sexualität ist unabhängig von der Lebensphase, in der sich ein Mensch befindet. In den einzelnen Lebensphasen gibt es jedoch unterschiedliche Bedürfnisse. Bei der Pflegetätigkeit kommen sich Hilfebedürftiger und pflegende Personen im wahrsten Sinn hautnah. Um unangenehme Situationen für beide Seiten und mögliche Konflikte zu vermeiden, sind offene Worte nötig. Dies ist sicher nicht immer einfach. Hilfreich kann der Gedanke sein, dass jeder Mensch weitestgehend unabhängig von Alter, gesundheitlicher Verfassung oder sexueller Neigung, ein Recht auf die Erfüllung seiner Bedürfnisse hat.


Sexuelles Verhalten kann verdeckt und offen sein

Pflegende Menschen sind immer wieder mit Situationen konfrontiert, in der die oder der Pflegebedürftige verdecktes oder offenes sexuelles Verhalten zeigt. Auch kann es vorkommen, dass es zu einem „enthemmten“ sexuellen Verhalten kommt, beispielsweise von demenzkranken Menschen. Diese Enthemmung kann sich beispielsweise in öffentlicher Selbstbefriedigung zeigen, im Aussprechen von Obszönitäten oder im unsittlichen Berühren des Pflegepersonals. Lesen Sie hierzu auch unseren Blogeintrag zum Umgang mit schwierigen Patienten.


Über Sexualität muss man reden

Die Konfrontation mit sexuellem Verhalten kann für das Pflegepersonal sehr erschreckend und irritierend sein - auch Ekelgefühle sind nicht selten. Das Thema Sexualität ist jedoch meist so schambesetzt, dass ein persönliches Gespräch darüber nicht leicht fällt.

Um den Pflegenden in ihrem beruflichen Alltag die Behandlung dieses Themas zu erleichtern ist es hilfreich, das Pflegepersonal entsprechend zu schulen und Fortbildungen zu diesem Thema anzubieten. Sprechen Sie uns gerne an.



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